Sekt, Prosecco und Champagner
Im deutschen Sprachgebrauch wird Sekt häufig als Überbegriff für Schaum- und Perlweine verwendet. Es gibt jedoch kleine, aber feine Unterschiede.
Was ist der Unterschied zwischen Sekt, Prosecco und Champagner?
Ein Glas prickelnder Sekt darf bei keiner Party fehlen, sei es, um ein Geburtstagskind zu feiern oder auf das neue Jahr anzustoßen.
Aber wo genau liegt der Unterschied zwischen Sekt und Prosecco? Und warum ist Champagner so teuer? Wir möchten Ihnen die wichtigsten Unterschiede zwischen diesen Schaumweinen erklären. So werden Sie bei Ihrer nächsten Feier nicht nur sicher das passende Getränk auswählen, sondern Ihre Gäste zudem mit Ihrem umfangreichen Wissen über Wein begeistern.
Schaumwein Sekt: ein gern gesehener Partygast
Was Sekt vom gängigen Weißwein unterscheidet, ist zunächst die enthaltene Kohlensäure. Im Glas macht sie sich sofort durch kleine Bläschen bemerkbar, die an die Oberfläche steigen. Bei der Herstellung von Sekt werden sogenannte Sektgrundweine aus reifen Trauben verwendet. Der Winzer versetzt diesen Wein mit Hefe und Zucker. Anschließend wird er in Sektkellereien gelagert, wo der Wein durch Gärung veredelt wird. Beim Gärungsprozess werden die zugegebene Hefe und der Zucker in Alkohol und Kohlenstoffdioxid umgewandelt. Letzteres zeigt sich im fertigen Sekt als die für das Getränk typische Kohlensäure. Die Hefe, die sich noch im Sekt befindet, wird auf sogenannten Rüttelpulten in Richtung Flaschenhals bewegt und kann anschließend entfernt werden.
Die Flaschengärung ist die traditionelle Art der Veredelung von Wein zu Sekt, wobei die Gärung heute auch in großen Tanks erfolgen kann.
Ein Schaumwein darf nur Sekt genannt werden, wenn die enthaltene Kohlensäure bei der Gärung entstanden ist. Zudem muss er in einer Glasflasche verkauft werden, die mit einem pilzförmigen Verschluss versehen wird. Dieser Korken ist mit einem Drahtgestell am Flaschenhals fixiert. Ohne diese Maßnahme könnte sich der Korken ungewollt lösen, da eine Sektflasche unter Druck steht.
Je nach Größe gibt es für Sektflaschen außerdem unterschiedliche Bezeichnungen. Gängig ist hier die kleinste Flasche mit 0,2 Litern Fassungsvermögen: der Piccolo. Eine reguläre Sektflasche enthält 0,75 Liter und wird Bouteille genannt. Eine Magnum-Flasche fasst 1,5 Liter.
Prosecco vs. Sekt: So unterscheidet sich der spritzige Italiener
Damit ein Schaumwein Prosecco genannt werden darf, muss er aus Italien stammen, genauer gesagt aus Venetien oder Friaul-Julisch Venetien. Bis 2009 war Prosecco der Name einer weißen Rebsorte, die nun Glera genannt wird. Prosecco ist heute eine Herkunftsbezeichnung. Durch diese Änderungen konnte die allgemeine Qualität von Prosecco stark verbessert werden.
Tatsächlich handelt es sich bei Prosecco je nach Kohlensäuregehalt nicht immer um einen Schaumwein. Bei der Deklarierung werden folgende Unterschiede gemacht:
- Prosecco spento / tranquillo: stiller Weißwein ohne Kohlensäure
- Prosecco frizzante: leicht schäumender Perlwein mit geringem Kohlensäuregehalt
- Prosecco spumante: spritziger Schaumwein mit hohem Kohlensäuregehalt
Was perlt denn da? Prosecco-Herstellung und Kohlensäuregehalt
Prosecco darf nur als eine Unterart von Sekt bezeichnet werden, wenn er die traditionelle Flaschengärung durchlaufen hat. Da diese Methode sehr aufwändig und kostenintensiv ist, wird bei der Herstellung von Prosecco meistens auf die Tankgärung gesetzt.
Dabei werden große Tanks aus Edelstahl mit Wein befüllt. Innerhalb eines halben Jahres gärt der Wein und entwickelt Kohlensäure und wird somit zu Prosecco.
Bei günstigeren Prosecco-Arten wird teilweise das Karbonisierungsverfahren eingesetzt. Bei der klassischen Reifung entwickelt Sekt durch Gärung selbstständig Bläschen. Bei der Karbonisierung wird direkt Kohlensäure hinzugefügt, um den prickelnden Effekt zu erzeugen. Der so entstandene Sekt wird unter Druck in Flaschen abgefüllt, damit die zugesetzte Kohlensäure nicht wieder entweicht. Alternativ wird dieser Prozess Imprägnierverfahren genannt. Bei Prosecco und auch bei Sekt, der durch dieses preisgünstigere Verfahren hergestellt wurde, muss auf dem Etikett darauf hingewiesen werden. Hier finden Sie die Beschreibung „mit zugesetzter Kohlensäure” oder, bei italienischem Perlwein, „frizzante”. Leicht perlender Prosecco frizzante enthält demnach immer zugesetzte Kohlensäure.
Außerdem kann Prosecco in drei weitere Unterarten eingeteilt werden. Dies erfolgt anhand des Geschmacks des Proseccos. Genauer gesagt wird in diesem Fall der Restzuckergehalt nach der Gärung, beziehungsweise Karbonisierung untersucht.
- Prosseco Brut: Diese Art ist der trockenste Prosecco. Hier liegt der Restzuckergehalt bei 0 bis 12 Gramm pro Liter.
- Prosecco Extra Dry: Der Restzuckergehalt beträgt 12 bis 17 Gramm pro Liter.
- Prosecco Dry: Dieser Prosecco enthält 17 bis 32 Gramm Restzucker pro Liter.
So servieren Sie Prosecco
Aufgrund seiner leichten Säure passt Prosecco gut zu Gemüse, Fisch und Pasta.
Prosecco ist außerdem der perfekte Aperitif. Besonders häufig wird er als Zutat für Mischgetränke verwendet, wie zum Beispiel für bittersüßen Aperol Spritz oder erfrischenden Hugo.
Unterschied Sekt und Champagner: Was ist Champagner eigentlich?
Champagner ist der wohl bekannteste Schaumwein. Gleichzeitig ist er auch der prestigeträchtigste und teuerste unter ihnen.
Damit ein Sekt als Champagner bezeichnet werden kann, muss er aus Weintrauben bestehen, die in Frankreich geerntet und verarbeitet wurden. Genauer gesagt findet die gesamte Herstellung von Champagner in der Champagne im Nordosten Frankreichs statt. Das Weinbaugebiet erstreckt sich über etwa 34.000 Hektar. Die drei zugelassenen Weinsorten, die am häufigsten angebaut und schließlich zu Champagner verarbeitet werden, sind Pinot Noir, Pino Meunier und Chardonnay. Je nachdem, welche Art von Champagner hergestellt wird, werden unterschiedliche Mengen der oben genannten Traubensorten verarbeitet. Beim Anbau der Trauben und ihrer Weiterverarbeitung gelten strenge Qualitätsmaßstäbe.
CHAMPAGNER: HERSTELLUNG UND BESONDERHEITEN
Champagner ist das wahrscheinlich edelste Getränk der Welt. Die Herstellung des Schaumweins unterscheidet sich in ihren Grundzügen kaum von der anderer hochwertiger Sekte. Most wird zu Wein verwandelt, der anschließend mit Hefe versetzt und in der Flasche gegärt wird.
Was Champagner zu etwas ganz Besonderem macht, sind vor allem die unzähligen Regeln und der große Fokus auf Handarbeit, die die Qualität des edlen Tropfens gewährleisten sollen.
Trauben, die zu Champagner verarbeitet werden, müssen von Hand verlesen werden. Der Grund hierfür ist, dass die Weintrauben bei der Ernte nicht beschädigt werden dürfen, damit sie frisch bleiben.
- Der Most für Champagner darf ausschließlich aus ganzen Trauben gepresst werden
- Aus 160 Kilo Trauben dürfen höchstens 102 Liter Most gepresst werden.
- Bei der ersten Pressung entstehen ca. 82 Liter Most. Dieser gilt als besonders hochwertig und wird tête de cuvée genannt.
- Um auf 102 Liter Most zu kommen, werden die Trauben noch zweimal gepresst. Dieser Most wird als première und deuxième taille bezeichnet.
- Das Rütteln zur Sammlung und anschließenden Entfernung der Hefe wird auch heute noch oft von Hand durchgeführt.
Was zeichnet den Geschmack von Champagner aus?
Nach der Gärung und dem Rütteln muss die Resthefe aus dem Champagner entfernt werden. Dazu wird der Flaschenhals durch ein Eisbad gezogen. Die Hefe, die sich dort gesammelt hat, gefriert zu einem Eispfropfen. Wird der Kronkorken jetzt entfernt, schießt das Eis aus der Flasche.
Die Flüssigkeit, die mit dem Eispfropfen aus der Flasche austritt, muss wieder aufgefüllt werden, bevor die Champagnerflasche endgültig verschlossen werden kann. Dieser Prozess wird innerhalb der Champagner-Herstellung Dosage genannt. Je nachdem, welche Art von Wein zugesetzt wird, entscheidet sich hier, wie der fertige Champagner schmeckt. Bei süßem Champagner kann zusätzlich zu Wein auch eine Zuckerlösung zugesetzt werden.
Diese Champagner-Sorten gibt es
Genau wie Prosecco kann Champagner entsprechend dem Zuckergehalt in verschiedene Kategorien eingeteilt werden. Gängige Kategorien sind:
- Extra Brut mit 0 bis 6 Gramm Restzucker pro Liter
- Brut mit 0 bis 12 Gramm Restzucker pro Liter
- Sec mit 17 bis 32 Gramm Restzucker pro Liter
Dementsprechend gibt es keinen typischen Champagner-Geschmack. Generell gilt der Franzose jedoch als prickelnder, sehr zarter und feinperliger Schaumwein. Gerade unter Weinkennern werden die verschiedenen Champagner-Sorten wegen ihres tiefen Geschmackprofils und ihrer dezenten Aromen geschätzt.
Prosecco vs. Sekt und Champagner: Fazit
Wenn Sie nach einem Getränk für einen festlichen Anlass suchen, liegen Sie mit einem prickelnden Schaumwein immer richtig. Doch es gibt einige feine Unterschiede.
Prossecco und Sekt sind meist die kostengünstigeren Alternativen zu Champagner. In erster Linie unterscheidet das Herkunftsgebiet Sekt vom Prosecco: Sekt ist vor allem im deutschsprachigen Raum die Bezeichnung für Qualitätsschaumwein. Prosecco muss unbedingt aus Italien stammen. Auch wenn diese Alternativen nicht so renommiert wie Champagner sind, finden Sie auch unter Ihnen sehr edle und qualitativ hochwertige Flaschen.
Wie bei Prosecco ist das Anbaugebiet von Champagner stark reguliert. Auch bei der Herstellung des französischen Schaumweins gibt es sehr strenge Auflagen. Es sind vor allem diese Regeln, die die Produktion des Getränks so kompliziert und Champagner somit zu einem der edelsten und teuersten Schaumweine der Welt machen.
Alkoholfreier Champagner? So feiern Sie ohne Kater
Partystimmung gibt es auch ohne Alkohol! Eine prickelnde Alternative zum klassischen Schaumwein sind alkoholfreier Prosecco und Sekt. Unterschiede im Geschmack werden Sie hier kaum wahrnehmen.
Die Herstellung von alkoholfreiem Sekt läuft zunächst ab wie die von regulärem Schaumwein. Erst am Ende des Reifungsprozesses wird der Alkohol entfernt. Dies geschieht durch Destillation oder Filtration. Alkoholfreien Champagner oder Prosecco gibt es an sich jedoch nicht, da die Bezeichnungen geschützt sind. Beim Sekt ist dies nicht der Fall.
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